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Germany: EPPO secures five convictions in major VAT fraud investigation involving luxury cars and medical face masks

Published on
Berlin Court building

Please find German version below

(Luxembourg, 20 June 2024) – Following a multimillion VAT fraud investigation led by the European Public Prosecutor’s Office (EPPO) in Berlin (Germany), five individuals were convicted yesterday (19 June) by the Berlin Regional Court for serious VAT fraud, commercial document forgery, and aiding and abetting tax fraud. Their criminal activities, which involved trading luxury cars and medical face masks as part of a criminal organisation, are estimated to have caused damage of around €52 million. 

As previously reported, the defendants created a complex network through which luxury cars and medical face masks were traded, using shell companies in several countries – including Czechia, Germany and Poland. The investigation revealed that the defendants used people in economic difficulty from Poland and Latvia as straw men. In addition, the defendants acted as factual managing directors of several companies by forging signatures, and were assisted by a notary and a tax advisor.

The court considered three of the defendants as leading members of the criminal organisation, and convicted them of VAT fraud and commercial document forgery. Two of them were sentenced to ten years and one to eight years and six months of imprisonment, and the continuation of pre-trial detention has been ordered. Another defendant, who had participated as a service provider to the members of this criminal gang, and to other criminal groups, in carrying out these fraudulent activities, has received a prison sentence of five years and six months. An employee of this defendant has received a prison sentence of two years for aiding and abetting individual tax fraud offences.

The Berlin Regional Court also issued confiscation orders totalling 27.4 million euros for the proceeds derived from the crimes and against six third-party beneficiaries to whom the defendants had transferred assets resulting from the criminal offences.

During the investigation, the EPPO secured assets including bank accounts, properties in Germany and on the Côte d’Azur in France, various cryptocurrencies, and luxury items, totalling around €6.5 million.

Earlier this year, the Berlin Regional Court convicted a former notary, who was involved in this fraudulent scheme, of forgery and false notarisations, and sentenced him to two years of imprisonment, suspended on probation. In April, another judgment was delivered against the wife of one of the accused, who was convicted of money laundering and received a suspended prison sentence of one year and four months, and a fine of €10 800. The court also ordered the recovery from her of €50 000.

Following nine months of trial, the court considered that the evidence against the defendants was overwhelming, and pronounced the judgment within less than a year of the filing of the indictment. 

The EPPO is the independent public prosecution office of the European Union. It is responsible for investigating, prosecuting and bringing to judgment crimes against the financial interests of the EU. 

 

EUStA in Deutschland: Harte Strafen für Mitglieder einer internationalen Betrügerbande im Millionen-Steuerbetrugsfall

(Luxemburg, 20. Juni 2024) – Nach einer mehrjährigen Umsatzsteuerbetrugsermittlung unter der Leitung der Europäischen Staatsanwaltschaft (EUStA) in Berlin (Deutschland) wurden gestern (19. Juni) vom Landgericht Berlin fünf Personen wegen schweren Umsatzsteuerbetrugs, gewerbsmäßiger Urkundenfälschung und Beihilfe zur Steuerhinterziehung verurteilt. Ihre kriminellen Aktivitäten, die den Handel mit Luxusautos und medizinischen Gesichtsmasken als Teil einer kriminellen Organisation umfassten, haben einen geschätzten Schaden von rund 52 Millionen Euro verursacht.

Wie bereits berichtet, haben die Angeklagten ein komplexes Netzwerk geschaffen, durch das Luxusautos und medizinische Gesichtsmasken, unter Verwendung von Briefkastenfirmen, in mehreren Ländern gehandelt wurden – darunter Tschechien, Deutschland und Polen. Die Ermittlungen ergaben, dass die Angeklagten wirtschaftlich schwache Personen aus Polen und Lettland als Strohmänner einsetzten. Darüber hinaus agierten die Angeklagten als faktische Geschäftsführer mehrerer Unternehmen durch die Fälschung von Unterschriften und wurden dabei von einem Notar und einem Steuerberater unterstützt.

Das Gericht betrachtete drei der Angeklagten als führende Mitglieder der kriminellen Organisation und verurteilte sie wegen Umsatzsteuerbetrugs und gewerbsmäßiger Urkundenfälschung. Zwei von ihnen wurden zu zehn Jahren und einer zu acht Jahren und sechs Monaten Haft verurteilt, und die Fortdauer der Untersuchungshaft wurde angeordnet. Ein weiterer Angeklagter, der als Dienstleister für die Mitglieder dieser kriminellen Bande sowie für andere kriminelle Gruppen an der Durchführung dieser betrügerischen Aktivitäten beteiligt war, erhielt eine Haftstrafe von fünf Jahren und sechs Monaten. Ein Angestellter dieses Angeklagten erhielt eine Haftstrafe von zwei Jahren wegen Beihilfe zu einzelnen Steuerhinterziehungstaten.

Das Landgericht Berlin erlies ebenso Einziehungsentscheidungen von insgesamt 27,4 Millionen Euro für die aus den Straftaten stammenden Erlöse und gegen sechs am Verfahren beteiligte Drittbegünstigte, an die die Angeklagten Vermögenswerte aus den Straftaten übertragen hatten.

Während der Ermittlungen sicherte die EUStA Vermögenswerte im Wert 6,5 Millionen Euro, darunter Bankkonten, Immobilien in Deutschland und an der Côte d’Azur in Frankreich, verschiedene Kryptowährungen und Luxusgegenstände.

Anfang dieses Jahres verurteilte das Landgericht Berlin einen ehemaligen Notar, der an diesem Betrugssystem beteiligt war, wegen Urkundenfälschung und falscher Beurkundungen zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe, ausgesetzt zur Bewährung. Im April erging ein weiteres Urteil gegen die Ehefrau eines der Angeklagten, die wegen Geldwäsche verurteilt wurde und eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und vier Monaten sowie eine Geldstrafe von 10.800 Euro erhielt. Das Gericht ordnete auch die Rückforderung von 50.000 Euro von ihr an.

Nach neun Monaten Hauptverhandlung betrachtete das Gericht die Beweislage gegen die Angeklagten als erdrückend an und verkündete das Urteil weniger als ein Jahr nach Einreichung der Anklage.

Die EUStA ist die unabhängige Staatsanwaltschaft der Europäischen Union. Sie ist für die Untersuchung, Verfolgung und Anklage von Straftaten gegen die finanziellen Interessen der EU verantwortlich.